Burgdorfs CDU-Parteichef Barthold Plaß, seine beiden Stellvertreter Robert Apel und Kai Peters sowie Mirco Zschoch als Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung Burgdorf/Lehrte bilden „die Kernmannschaft, mit der wir in den nächsten Jahren die CDU-Arbeit in Burgdorf gestalten wollen", sagt Plaß.

 

Man ahnte es längst, hatte dies die CDU-Granden bislang aber nur hinter vorgehaltener Hand sagen gehört. Seit Montagabend ist Schluss mit der vornehmen Zurückhaltung. Zu augenfällig war das Fehlen des amtierenden Fraktionschefs im Burgdorfer Rat, Wolfgang Obst, der gar nicht erst eingeladen worden war.

 

Die um Plaß, den Vorsitzenden des Vereins Pferdeland Burgdorf, herum gebildete Zukunftsquadrille lauschte denn auch andächtig den das Selbstwertgefühl der Basis schmeichelnden Reden von Landesparteichef David McAllister und Landesvater Christian Wulff. Beide, McAllister wie Wulff, schlugen dabei freilich auch Töne an, die längst noch nicht selbstverständlich sind in der Partei der Bewahrer. Sie rieten unter anderem, die CDU-Kandidatenlisten bei der Kommunalwahl 2011 nicht nur für

Migranten zu öffnen, sondern auch für Menschen ohne Parteibuch. Die Listen sollten der gesellschaftlichen Wirklichkeit angepasst werden, forderte die Parteispitze.

 

Da ging manch einer im Saal in Deckung. Nicht so Plaß, unter dessen Führung die CDU ihr einstiges Wadenbeißerimage in der Stadt abzustreifen sucht mit unverbrauchten Köpfen. Plaß sagt, er könne sich das vorstellen: „Wir gehen aktiv auf Menschen zu, um alle Schichten und Altersgruppen für die Partei und als Kandidaten zu gewinnen." Immerhin: Kein anderer Stadtverband im CDU-Kreisverband wächst so stark wie der Burgdorfer, der aktuell 192 Mitglieder zählt.

 

Plaß und seine drei Hoffnungsträger Apel, Peters und Zschoch nehmen von der Kommunalpolitischen Tagung mehr mit als bloße Zuversicht für den Kommunalwahlkampf im nächsten Jahr, aus dem sie nach eigenem Bekunden als stärkste Ratsfraktion hervorgehen wollen: Burgdorf müsse höllisch aufpassen, nicht unter die 30 O00-Einwohner-Grenze zu rutschen. Sonst drohten Einnahmeverluste aus den Schlüsselzuweisungen des Landes. Auch die Infrastruktur müsse auf den Prüf-

stand. „Wir brauchen eine Analyse für Burgdorf, um die richtigen Schritte einleiten zu können, wie wir unsere Stadt in der Zukunft lebenswert erhalten können", sagt Plaß.